Veranstaltung: Oktober 2018

Di
16.10.18
19.00 Uhr

Elizabeth Bishop neu übersetzt von Steffen Popp

Event-Picture: Elizabeth Bishop neu übersetzt von Steffen Popp Elizabeth Bishop the poet at ease in 1954 (c) Rosalie Thorne McKenna Foundation
Elizabeth Bishop the poet at ease in 1954 (c) Rosalie Thorne McKenna Foundation

Lesung & Gespräch

Mit Steffen Popp, Autor, Berlin | Donna Stonecipher, Autorin, Berlin | Moderation: Uljana Wolf, Autorin, Berlin

John Ashbery nannte sie „a poet’s poet’s poet“. Dichterinnen und Dichtern, die dieser seltenen Gattung angehören, begegnet man für gewöhnlich mit Ehrfurcht, Elizabeth Bishop (geb. 1911 in Worcester, gest. 1979 in Boston) wird jedoch darüber hinaus von Kollegen und Lesern geliebt. Sie ließ sich keiner Schule zuordnen, war niemals confessional, niemals beat.

Das poetische Plaudern aus dem Nähkästchen lag ihr nicht, genauso wenig missbrauchte sie ihre Dichtung als Instrument politischer Verlautbarungen. Bishop war befreundet mit der Dichterin Marianne Moore und dem Dichter Robert Lowell. Von beiden nahm sie, was ihren Zwecken diente, ohne jemals epigonal zu werden. Ihr Dichten ist ein insistierendes Sprechen voll zarten Eigensinns, der Versuch, im Beiläufigen die Perfektion zu finden; ein Sich-selbst-ins-Wort-Fallen, das stets dem Wunsch gehorcht, es noch einmal zu sagen, es besser zu sagen. Bishop ließ ihre Gedichte jahrelang liegen, bis sich der passende Vers einstellte. Nur vier Gedichtbände sind auf diese Weise entstanden. Ihre berühmten Tiergedichte (in denen Strandläufer, Gürteltiere und Elche auftauchen) sind gleichermaßen emblematisch und naturwissenschaftlich exakt. Ihr eigenwilligstes Tiergedicht nimmt einen Druckfehler zum Anlass („man-moth“ statt „mammoth“) und erschafft eine Chimäre: den Mann-Mott, der in Subwayschächten wohnt und seinen Schatten wie das „Abblendtuch eines Fotografen“ nach sich schleift. Mit Elizabeth Bishop. Gedichte (Carl Hanser Verlag 2018) liegt die bislang umfangreichste Auswahl von Bishops Gedichten auf Deutsch vor.

Uljana Wolf spricht mit dem Übersetzer Steffen Popp und mit der Dichterin Donna Stonecipher über die Ausnahmedichterin.

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Ort:
Haus für Poesie
Kulturbrauerei

Knaackstr. 97, 10435 Berlin


Eintritt:
6/4€ Karten an der Abendkasse